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© LWF/AWD-Balkan, Büro in Tuzla/Adnan Hodžic

Heute

Zwischen Gestern und Morgen

Die Welt, in der wir leben, verändert sich jeden Tag. Egal ob diese Veränderungen sich langsam oder plötzlich vollziehen, früher oder später merken wir, dass unsere Welt nicht mehr so ist, wie sie einmal war. Je nachdem, wie unsere Vergangenheit aussieht, wie sich unsere derzeitige Situation gestaltet und wie unsere Aussichten für die Zukunft sind, kann uns diese Erkenntnis mit einer Mischung aus Traurigkeit, Sorge und/oder froher Erwartung erfüllen. Junge Menschen erinnern die älteren oft daran, dass es nicht klug ist, von ihren Kindern zu erwarten, so zu leben, als ob heute immer noch alles sei ‚wie früher’. Jedes Heute ist einzigartig. Jeder Tag hat „seine eigene Plage“ (Mt 6,34), bietet aber auch neue Möglichkeiten, über die wir uns „freuen“ (Ps 118,24) können.

Was bedeutet es also, wenn Jesus seine JüngerInnen ermutigt, Gott ausdrücklich um Nahrung für heute zu bitten? Ist unser Hunger heute ein anderer als der Hunger früherer Generationen? Hungert es uns heute nach etwas anderem als früher? Brauchen wir deshalb eine andere Art Nahrung? Es gibt Nahrung für den Leib, Nahrung für die Seele, Nahrung für den Geist. Menschen hungern nach Liebe, nach Hoffnung, nach Freude. Sie fühlen emotionalen, ästhetischen und materiellen Mangel. Welche Arten von Nahrung brauchen wir heute am dringendsten?

Konzentrieren wir uns nun auf einige konkrete Beispiele, wie Gott die junge Kirche – in Zeiten, die erhebliche Veränderungen in ihrem Leben erforderlich machten – mit der ‚Nahrung’ für Leib und Seele versorgte, die die Kirche benötigte, um den neuen Herausforderungen zu begegnen.

Erster Tag: der Tag des grossen, weissen Tuches (Apostelgeschichte 10,1-23)

Lukas erzählt von Petrus, der nach Joppe gereist ist und dort gerade sein Mittagsgebet beendet hat, als es an der Tür klopft. Draussen stehen Menschen, die sich als BotInnen eines römischen Hauptmanns aus Cäsarea mit Namen Kornelius vorstellen. Sie bitten Petrus, mit ihnen nach Cäsarea zu kommen, um Kornelius zu besuchen und in seinem Haus zu sprechen. Unter normalen Umständen würde Petrus die BotInnen zweifelsohne wegschicken, ohne gross darüber nachzudenken. Wissen diese HeidInnen denn nicht, dass Juden/Jüdinnen und HeidInnen keinen Umgang miteinander haben und sich schon gar nicht gegenseitig besuchen oder – Gott bewahre – womöglich zusammen essen?

Doch heute ist es anders. Petrus versucht immer noch zu verstehen, was gerade passiert ist (Apg 10,17). Vor wenigen Minuten hat er etwas Ungewöhnliches gesehen und etwas noch Ungewöhnlicheres gehört. Eine „Stimme“ (Apg 10,13) hat ihn aufgefordert, verschiedenste, für Petrus Abscheu erregende, Arten von Tieren zu schlachten und zu essen. Von Kindesbeinen an hat er gelernt, dass es nach der Heiligen Schrift streng verboten ist, Fleisch von so genannten unreinen Tieren zu essen (3.Mose 11,4-46; 5.Mose 14,3-20). Hört Petrus also auf die Stimme, handelt er gegen den Willen Gottes.

Was für eine Stimme könnte das gewesen sein? Es hörte sich nicht wie eine Botschaft Gottes an. Ganz im Gegenteil: es hörte sich an wie eine Aufforderung zu sündigen. Sagte die Schlange im Paradies nicht etwas Ähnliches zu Adam und Eva, als sie sie drängte, von den Früchten des verbotenen Baumes zu essen? Indem sie die Worte Gottes geschickt veränderte, gelang es der Schlange, ein Verbot wie eine Einladung klingen zu lassen (1.Mose 3,1-5). Petrus ist entschlossen, nicht auf einen solchen Trick hereinzufallen. Er reagiert entsetzt: Niemals! „[I]ch habe noch nie etwas […] Unreines gegessen” (Apg. 10,14). Aber die Vision und die Stimme wiederholen sich (Apg 10,15): „Hör’ auf, dir einzubilden, dass das, was Gott rein gemacht hat, unrein ist!“ [Paraphrase des Autors]

Petrus muss das verwirren: Wann hat Gott denn solche Nahrung „rein“ gemacht? Besteht hier vielleicht ein Zusammenhang mit der Schöpfung, damit, dass Gott alle Tiere ansah, die er geschaffen hatte, und sie für „gut“ (1.Mose 1,24-25) erklärte? Petrus hat mit Sicherheit viele Fragen.

Er stellt wohl eine Verbindung her zwischen der Vision auf dem Dach und den BesucherInnen an seiner Tür. Die Stimme in der Vision hat Petrus aufgefordert, unreines Fleisch zu essen, und nun bitten die BesucherInnen ihn, mitzukommen und mit unreinen Menschen zu essen. Beides stellt Petrus vor ein Problem. Für jemanden mit seiner religiösen Erziehung ist das Eine wie das Andere undenkbar.

Wer weiss Rat?

Zweifellos fragt sich Petrus zu allererst, was Jesus seinen JüngerInnen in einer solchen Situation geraten hätte. Aber diese Frage wirft nur wieder weitere Fragen auf; zum Beispiel, ob Jesus jemals das Haus eines Heiden/einer Heidin betreten hat? Hat Jesus je über die Möglichkeit gesprochen, in ein heidnisches Haus eingeladen zu werden? Jesus wirkte fast ausschliesslich im jüdischen Kontext. Die Pharisäer und Sadduzäer, die Steuereintreiber und die Menschen auf der Strasse, die Aussätzigen, die Fischerfamilien und Zimmerleute, die Reichen und die Armen – praktisch alle Menschen, mit denen Jesus zu tun hatte, waren jüdischer Sprache und jüdischer Kultur, waren jüdisch erzogen und lebten in dem jüdischen Umfeld der damaligen Zeit. Jesus selbst war Sohn einer jüdischen Mutter und wuchs in einem jüdischen Zuhause auf.

Zwar wird davon erzählt, dass Jesus gelegentlich auch auf die Bitten heidnischer Hilfesuchender einging - denken wir an die Frau aus Syrophönizien (Mk 7,24-30), den besessenen Gerasener (Mk 5,1-20) und den römischen Hauptmann von Kapernaum (Mt 8,5-13) - aber solche Begegnungen blieben die Ausnahme. Markus berichtet sogar, dass Jesus der heidnischen Frau zu verstehen gibt, ihrer Tochter zu helfen würde bedeuten, Brot vor die Hunde zu werfen (Mk 7,27). Es ist also verständlich, dass sich Petrus angesichts der Einladung, Kornelius und seinen Haushalt zu besuchen und ihnen zu helfen, unvorbereitet fühlt für einen solch folgenschweren Schritt. Wie geht man damit um, wenn die Dinge eine völlig unerwartete Wendung nehmen? Überzeugt Petrus letztlich die Erinnerung daran, dass Jesus der Frau aus Syrophönizien wenigstens ein ermutigendes Wort – „Geh hin, der böse Geist ist von deiner Tochter ausgefahren“ (Mk 7,29) – mit auf den Weg gab?

Zweiter Tag: Neuland (Apostelgeschichte 10,24-48)

Als Petrus und Kornelius zusammentreffen (10,23-43), verstehen beide sehr schnell, dass Gott längst in ihrer beider Leben am Werk war, bevor sie sich dessen bewusst wurden. Kornelius ist einer jener HeidInnen, die sich schon seit geraumer Zeit zum Judentum und dem Gott des jüdischen Volkes hingezogen fühlen. Lukas betont, Kornelius sei ein „frommer und gottesfürchtiger“ (10,2) Mann von hohem Ansehen. Er und sein Haushalt beten bereits (und das sogar zu der jüdischen Gebetsstunde); und häufig unterstützt er jüdische Projekte finanziell (10,2.22). Obendrein hatte Kornelius eine ganz ähnliche Vision wie Petrus. Nun ist der Haushalt des Kornelius versammelt und wartet darauf, dass Petrus zu ihnen spricht (10,33). Es scheint, dass Gott selbst die Voraussetzungen geschaffen und die Tür für Petrus geöffnet hat. Petrus bleibt gar nichts anderes übrig, als über Gottes allen Menschen, ohne Ansehen der Person, zugewandte Gnade zu predigen.

Nach der Predigt haben die versammelten Menschen ein ganz ähnliches Erlebnis wie die JüngerInnen an Pfingsten. Die HeidInnen beginnen, in Zungen zu reden –äusseres Zeichen dafür, dass der heilige Geist auf sie ausgegossen worden ist. Gott hat die Kontrolle über Petrus’ Besuch übernommen. Nicht nur Petrus, sondern auch die „gläubig gewordenen“ Juden/Jüdinnen (also die jüdischen ChristInnen, 10,45) aus Joppe, die Petrus begleitet haben, sind nun überzeugt, dass eine Taufe unter den gegebenen Umständen völlig angebracht ist. Niemand meldet sich zu Wort als Petrus fragt, ob es Einwände gebe. Also schreitet er zur Tat. Die Taufe „in dem Namen Jesu Christi“ (10,48) bestätigt, dass Gott tatsächlich den heiligen Geist ausgegossen hat. Mit der Taufe des Kornelius und seines Haushalts beginnt etwas gänzlich Neues, ein neuer Tag bricht an. Nichts ist von nun an in der Urkirche, wie es war.

Erinnern wir uns an die Worte, die Jesus am Anfang seines öffentlichen Wirkens in der Synagoge in Nazareth verliest:

Der Geist des Herrn ist auf mir,
weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen;
er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen,
und den Blinden, dass sie sehen sollen,
und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen,
zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.
(Lk 4,18ff; eine Verbindung von Sätzen aus Jes 42,7 und 3.Mose 25,10)


Gleichzeitig erklärt er: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“ (Lk 4,21) Mit der Taufe des Kornelius und seines Haushalts tritt die Erfüllung dieses Schriftworts in eine neue Phase ein. Petrus ist sich wahrscheinlich gar nicht bewusst, wie bedeutend der Schritt war, den er gerade getan hat. Aus seiner Sicht – aus seinem Kontext, seinem neuen Heute heraus – ist klar, dass das, was geschehen ist, tatsächlich Gottes Wille war. Aber werden andere Mitglieder der Gemeinde das auch so sehen?

Einige Tage später: der Tag der Prüfung (Apostelgeschichte 11,1-18)

Gleich im nächsten Vers berichtet Lukas, dass die massgeblichen Leute in Jerusalem nicht erfreut sind über das, was Petrus in Cäsarea getan hat. Für die jüdischen ChristInnen in Jerusalem scheint es völlig richtig, nach dem Gebot des Mose die Praxis der Beschneidung beizubehalten. Deshalb fordern sie von Petrus eine Erklärung, warum er von dieser göttlichen Anordnung abgewichen ist, die zur üblichen Praxis gehört. „Du bist zu Männern gegangen, die nicht Juden sind, und hast mit ihnen gegessen!“ (11,3) Petrus erzählt ihnen daraufhin der Reihe nach von den Erlebnissen, die ihn zu diesem Vorgehen veranlasst haben, und verweist auf die sechs Männer aus Joppe, die ihn begleitet haben (11,12) und bezeugen können, dass sich alles genau so zugetragen hat.

Während Petrus sein Handeln verteidigt, erinnert er sich plötzlich, dass Jesus einmal etwas gesagt hat, das den aktuellen Fall klären könnte: „… ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden“ (11,16, rückverweisend auf 1,5). Plötzlich wird klar: das, wovon Jesus gesprochen hat, ist nun wirklich passiert – und das nicht nur einmal, sondern zweimal. Das erste Mal an Pfingsten, als der Heilige Geist über die jüdischen JüngerInnen gekommen war, und jetzt ein zweites Mal in Kornelius’ Haus, wo die HeidInnen die gleiche Erfahrung machen durften. Was gibt es da noch zu diskutieren? Gott hat den heiligen Geist auf die Heiden ausgegossen – obwohl sie nicht beschnitten sind. Hat er damit nicht klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass er die Beschneidung nun nicht mehr zur Bedingung macht? Diese Erkenntnis zu missachten, so der Standpunkt des Petrus, würde bedeuten, „Gott [zu] wehren“ (11,17).

Sein Bericht überzeugt. An diesem Heute schweigen seine KritikerInnen und loben Gott. Sie erkennen an, dass „Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben [hat], die zum Leben führt!“ (11,18)

Einige Zeit später: der Tag der grossen Diskussion (Apostelgeschichte 15,1-29)

Nur einige Kapitel später geraten Petrus und Jakobus (und jetzt auch Paulus und Barnabas zusammen mit den Aposteln und Ältesten) wieder in Streit. Etwas hat sich in der Urkirche verändert, das es notwendig macht, die jüdisch-heidnische Frage noch einmal, diesmal jedoch aus einer etwas anderen Perspektive, zu betrachten. Ein offizielles Treffen wird einberufen, um die Aussage: „Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden.“ (15,1) zu diskutieren.

Offensichtlich gibt es in Jerusalem mächtige Entscheidungsträger, die darauf bestehen, dass ein Mann beschnittener Jude sein muss, bevor er Christ werden kann. Petrus aber argumentiert leidenschaftlich gegen diese Praxis und kommt zu dem Schluss: „Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.“ (15,11)

Lukas berichtet mit klassischer Untertreibung, dass man „lange gestritten“ habe (15,7). Viele WissenschaftlerInnen heute betrachten diesen Apostelkonvent in Jerusalem als das bedeutendste Treffen der gesamten Kirchengeschichte.

Lukas berichtet, dass die getroffene Vereinbarung in Form eines Schreibens an die Gemeinden gesandt wurde. Der wichtigste Satz dieser Vereinbarung lautet: „Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht.“ (15,28-29)

Hat nun dieses Schreiben die Frage ein für alle Mal geklärt? Sind alle zufrieden, nachdem sie es erhalten haben? Paulus ist es sicherlich sehr recht, dass in der Vereinbarung manches nicht erwähnt wird. Zwar werden einige wesentliche Dinge genannt, die Beschneidung aber ist nicht darunter. Aber was ist mit dem Essen von „Götzenopfern“ (15,29)? Nach Paulus’ eigenen Worten ist es unwichtig, ob man von solchen Speisen isst oder nicht. So schreibt er später an die Korinther: „Essen wir nicht, so werden wir darum nicht weniger gelten; essen wir, so werden wir darum nicht besser sein.“ (1. Kor 8,8b) Diesbezüglich können, so Paulus, ChristInnen also frei entscheiden, ob sie solche Speisen essen oder sich ihrer enthalten. Natürlich wird Paulus, der Apostel der HeidInnen, seine Freiheit anderen (zum Beispiel der Mehrheit der jüdischen ChristInnen), die ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie bestimmte Speisen zu sich nehmen, nicht aufdrängen (1. Kor 8,9.13; 10,25-32). Um der „Schwachen“ willen, wird Paulus davon absehen, seine christliche Freiheit auszuschöpfen. Er enthält sich lieber, als Anderen wegen Dingen, die eigentlich kaum Bedeutung haben, ein schlechtes Gewissen zu machen.

An diesem Heute des Apostelkonvents in Jerusalem wird der Kirche dergestalt Wegweisung zuteil, dass pastorale Erfordernisse Priorität erhalten und damit sowohl der Freiheit der Einen wie auch den moralischen Vorbehalten der Anderen Rechnung getragen ist. Nach Paulus entspricht diese Praxis der Erfüllung des Gesetzes Christi, einander Lasten tragen zu helfen (vgl. Gal 6,2).

Zwischen Gestern und Morgen

Wie können wir als Kirche hoffen, die Herausforderungen zu meistern, vor die uns unsere eigenes Heute stellt? Nach dem Tod und der Auferstehung Christi wurde den JüngerInnen sehr schnell bewusst, dass sie Jesus nun nicht mehr leibhaftig begegnen und von ihm direkte Antworten auf Fragen erwarten konnten, die zuvor nicht ausreichend geklärt worden waren. Aber sie hatten deshalb nicht das Gefühl, von ihm ohne Wegweisung verlassen worden zu sein. Ihnen standen verschiedenen Quellen zur Verfügung, um derartige Fragen zu klären.

Sie liessen sich von der Heiligen Schrift leiten.
Sie erinnerten sich an das, was Jesus gesagt und getan hatte.
Sie verliessen sich auf die Führung des Heiligen Geistes.
Sie diskutierten und beteten mit ihren Glaubensgeschwistern.


Was sind besonders dringende Fragen, denen wir heute unsere Aufmerksamkeit schenken müssen? Die Liste ist fast endlos lang; die folgenden Probleme gehören mit Sicherheit dazu:

Die grösser werdende Kluft zwischen Arm und Reich,
die große Zahl Menschen, die weltweit hungern,
Umweltverschmutzung und Erschöpfung natürlicher Ressourcen,
ein möglicherweise irreversibler Klimawandel,
spirituelle Leere bei einem erheblichen Teil der Weltbevölkerung,
die unmenschlichen Bedingungen, unter denen heute unzählige Menschen leben müssen.


In einer Welt, in der sich die Bedingungen jeden Tag ändern, ist es unmöglich auf irgendeinem Gebiet absolute und endgültige Lösungen zu finden. Trotzdem können wir durch die reichen Gaben und Verheissungen Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes gottgefällige Wege für ein verantwortliches Leben heute
finden.

Wenn sie mit neuen, schwierigen Fragen konfrontiert sind, können sich die Gläubigen aufs Neue versammeln: jede/r kann ihre/seine Meinung äussern und erwarten, in seiner/ihrer Würde geachtet zu werden. Dazu gehören die Arbeit mit der Heilige Schrift, die gemeinsame Feier der Gottesdienste, das Lob Gottes, der Austausch über Freud und Leid, Diskussionen und Beschlüsse. Die endgültige Entscheidung gefällt vielleicht nicht allen und manche müssen womöglich über den eigenen Schatten springen, aber am Ende können sie zuversichtlich sagen: „[Es] gefällt dem Heiligen Geist und uns…“ Gott eröffnet neue Wege und ruft uns zu Vorhaben, deren Ausgang ungewiss ist. Gott sei Dank, dass er uns aufs Neue das für heute richtige ‚Brot’ gibt!

Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. (Ps 118,24)

Aus den Regionen Mittel- und Osteuropa sowie Mittel- und Westeuropa: Nachdenkenswert…

Gott schafft täglich neue Wirklichkeiten und Möglichkeiten. Wir müssen sie nur erkennen.

Wo in unserem Alltag entdecken wir die neuen Möglichkeiten, die Gott geschaffen hat?

Wir als VertreterInnen West-, Mittel- und Osteuropas sind es gewohnt, zu planen, voraus zu denken und alles zu organisieren.

Sind wir noch in der Lage, Gottes Wirken heute als Versprechen oder Möglichkeit zuzulassen?

Viele Menschen sind auf Arbeitssuche, leiden unter Wohnungsnot, oder sind krank.

Können wir den Heilandsruf: Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, angemessen übersetzen und was heisst das Wort "Brot" heute für uns? Sehen wir neben der Nahrungsaufnahme die wirklichen Bedürfnisse und Notfälle bei den Menschen in unserer nächsten Umgebung?

Brot ist nicht nur Nahrungsmittel. Oft brauchen wir noch etwas anderes fürs tägliche Leben.

Wie kann das "Brot des Lebens" nicht nur unsere Mägen, sondern unseren Hunger nach Sinn und Erfüllung stillen?

Fast alles steht uns zur Verfügung. Die Supermarktregale sind voll. Informationen sind im Überfluss vorhanden.

Welche Qualität hat unsere gegenwärtige leibliche und auch geistliche Nahrung und wie erkennen wir sie?

Oft nehmen wir nur einen kleinen Teil unserer Mitmenschen wahr und werden ihnen so auch nicht gerecht.

Wie kann man dem Mitmenschen ins Herz und "aufs Maul" schauen – wie Martin Luther es ausdrückte -, damit wir den ganzen Menschen erreichen?

Oft wenden wir uns nur an die Menschen in unserer nächsten Umgebung. An Vertraute, an Freunde.

Wie können wir verhindern, dass wir nur in unseren eigenen kirchlichen Zirkeln verkehren und wie schaffen wir es, uns zu öffnen für die anderen und die Fremden?

"Heute" bedeutet auch, die Sprache der Menschen heute zu sprechen.

Wie können wir Worthülsen und Sprechblasen vermeiden und mit einer klaren und verständlichen Sprache Menschen mit der Botschaft Jesu Christi erreichen? 

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