en|de|es|fr

HomeErlebenLWI-Nachrichten über die Vollversammlung

Der Schatzmeister des Lutherischen Weltbundes (LWB) Peter Stoll bei einer Pressekonferenz am 21. Juli während der Elften Vollversammlung des LWB in Stuttgart. Dort tagt der LWB von 20. bis 27. Juli 2010. © LWB/Erick Coll

21.07.2010

Positive Entwicklung der LWB-Mitgliedsbeiträge

LWB-Schatzmeister Stoll: Gute Haushalterschaft verlangt nach notwendigen Veränderungen

Stuttgart (Deutschland), 21. Juli 2010 (LWI) – Auf eine positive Entwicklung der Mitgliedsbeiträge im Lutherischen Weltbund (LWB) hat LWB-Schatzmeister Peter Stoll hingewiesen. Diese seien seit der letzten Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg von 2,6 Millionen USD auf 3,2 Millionen im Jahr 2009 angestiegen. Grundlage für die Berechnung seien neben den Mitgliederzahlen auch das Bruttonationaleinkommen bzw. der Wohlstand im Land der jeweiligen Mitgliedskirche. Dennoch gebe es „im Norden als auch im Süden“ immer noch Kirchen, die ihre Mitgliedsbeiträge nicht in vollem Umfang bezahlten, kritisierte Stoll am Dienstag, 21. Juli, in seinem Bericht an die Vollversammlung.

Zwar sei die finanzielle Lage des LWB stabil, doch müssten die Bemühungen verstärkt werden, um sie auch dauerhaft abzusichern. Eine stetige Verbesserung der Mittelbeschaffung sei unerlässlich. Der 1999 gegründete Stiftungsfonds des LWB mit einer langfristigen Zielvorstellung von 50 Millionen Schweizer Franken (CHF) habe Ende 2009 fast zwölf Millionen CHF umfasst. Bis 2017 solle die Zielmarke von 20 Millionen erreicht werden.

Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um das LWB-Generalsekretariat finanziell umzustrukturieren, so der LWB-Schatzmeister Peter Stoll in seinem Bericht an die Elfte Vollversammlung in Stuttgart. Alle Abteilungen hätten finanzielle Defizite aufgewiesen, so Stoll weiter, und er mahnte mehr Bemühungen um ausgeglichene Budgets an.

Der Schatzmeister rief die Vollversammlung dazu auf, die Arbeit des Sekretariats zu dezentralisieren, um „mehr Synergien mit den Ressourcen der Mitgliedskirchen in den Regionen zu erzielen“. Er riet ausserdem zu einer Restrukturierung der sieben LWB-Regionen und aller Abteilungen des LWB-Büros in Genf (Schweiz), wo die Organisation seit ihrer Gründung im Jahr 1947 angesiedelt ist.

Stoll betonte, dass die Veränderungen nicht nur aus finanziellen Gründen geschehen sollten. Eine Umgestaltung sollte an klare, strategische Überlegungen gebunden sein, sowohl zu den Aufgaben des LWB in der Welt als auch zu den verfügbaren Ressourcen.

Als Beispiel nannte er die Elfte LWB-Vollversammlung in Stuttgart, die 2,3 Millionen USD koste, und schlug vor, dass zukünftige Vollversammlungen zusammen mit anderen ökumenischen Organisationen koordiniert werden könnten – nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch um die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen voranzubringen.

Stoll berichtete, dass das Gesamtbudget des LWB-Generalsekretariats etwa 100 Millionen US-Dollar betrage, die Budgets der assoziierten Länderprogramme der Abteilung für Weltdienst (AWD) nicht mit eingeschlossen. „Dieses Geld wurde uns zur Heilung der Welt anvertraut“, sagte er. „Wir müssen gute Haushalterschaft üben.“

In der Nothilfe- und Entwicklungsgemeinschaft werde immer mehr Gewicht auf international zertifizierte handlungsfähige Organisationen gelegt. Die AWD sei Teil einer Gruppe von Nichtregierunfs-Organisationen, die sich dafür einsetze, die Effizienz und Wirksamkeit von geleisteter Hilfe zu erhöhen. Zukünftig würden Finanzierungsströme eher zu verlässlichen Organisationen fliessen, die von Massstab setzenden Körperschaften anerkannt seien, als zu einzelnen Projekten und Vorhaben, so Stoll. Deshalb bemühe sich die AWS derzeit, einige Zertifizierungen zu erlangen.

Der LWB-Schatzmeister rief den neuen LWB-Rat dazu auf, seine Managementstrategien von der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO), einer Akkreditierungsagentur, zertifizieren zu lassen. Er sei überzeugt, dass es ein strategischer Schwerpunkt sein sollte, gutes Qualitätsmanagement und angemessene Tätigkeit des gesamten Sekretariats zu gewährleisten.

„Heute sind wir Zeugen einer immer schneller fortschreitenden Globalisierung“, so Stoll. „Wir sind mit immer neuen Herausforderungen für unsere Kirchen konfrontiert. Wir müssen unsere Arbeit unter sich schnell verändernden, wenn nicht sogar verschlechternden, finanziellen Bedingungen machen.“ Daher müssten der LWB und seine Mitgliedskirchen sich darauf konzentrieren, „eine Gemeinschaft zu sein, an ihrer Mission und ihrer Vision festzuhalten, [und] willens und flexibel genug zu sein, sich an die Bedingungen und die unterschiedlichen Zusammenhänge in unserer heutigen Welt anzupassen.“

Investitionsstrategien des LWB spiegeln religiöse Überzeugungen wider

Der LWB habe einen Kapitalanlagenbestand von etwa USD 65 Millionen, die alle nach ethischen Grundsätzen, die vom Rat 2008 angenommen wurden, verwaltet würden, teilte Stoll der Vollversammlung mit. „Gott schafft und erhält alles, was ist und ruft uns auf, nach Gerechtigkeit, Frieden, Würde und nachhaltigen Gemeinschaften für alle zu streben.“

Stoll betonte, dass die Art und Weise, wie der LWB seine finanziellen Mittel investiert und Unternehmen für ihr Handeln verantwortlich halte, seine religiösen Überzeugungen widerspiegeln solle. Indem mit ethischen Grundsätzen investiert werde, erweise sich der LWB als verantwortungsvoller Haushalter dessen, „was Gott geschaffen und uns anvertraut hat.“ (675 Wörter)

streaming

Videos von der Elften Vollversammlung

RSS-Feed Vollversammlungs-Nachrichten (DE)
Communio Garden Communio Garden
facebook facebook
youtube YouTube
flickr flickr
twitter Twitter-Feed der Vollversammlung