© LWB/A. Danielsson
Versöhnung aus der Sicht von Teilnehmenden
Bischof Dr. Július Filo
- Bischof Dr. Július Filo © LWB/R. Lange
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Der frühere slowakische Bischof Dr. Július Filo, Vorsitzende des Projektkomitees des Lutherischen Weltbundes (LWB), hat die Bitte um Vergebung der LutheranerInnen gegenüber den MennonitInnen als „tief bewegend“ und „sehr aufrichtig“ empfunden. „Wenn auch viele Jahrhunderte dazwischen liegen, hat die Kirche immer noch Verantwortung dafür“, erläuterte der fliessend Deutsch sprechende Theologe. Nach Ansicht von Filo ist es ein neues Phänomen, dass Verantwortung übernommen wird, obwohl das Ereignis so weit zurückliegt. Dies bringt nach seiner Einschätzung eine neue Qualität in die kirchliche Arbeit. „Wegen Glaubensfragen darf man nicht so agieren“, sagte Filo. Denn dies sind Dinge der Kommunikation und Diskussion. Dies dürfe nicht zu Dämonisierung und Verwerfung führen.
Anders Gjerp Møller-Stray
- Anders Gjerp Møller-Stray © LWB/R. Lange
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Anders Gjerp Møller-Stray, Jugenddelegierter aus Norwegen, hat die Vergebung als „sehr wichtiges Thema“ bezeichnet. Der 27-jährige Theologe, der „in der Schule Deutsch gelernt hat“ und nun in Stuttgart seine Sprachkenntnisse auffrischen kann, hat die von den LutheranerInnen unterstützte Verfolgung der MennonitInnen als „schwarzen Fleck der lutherischen Geschichte“ bezeichnet. Im Studium hat er sich mit der Geschichte beschäftigt. Er bewertet die Geste der Vergebung als sehr positiv. Møller-Stray, der als Jugendbeauftragter für die Kirche arbeitet und über christliche Jugendarbeit promovieren will, begrüsste den Beginn der Versöhnung zwischen LutheranerInnen und MennonitInnen.
Martina Berlich
- Martina Berlich © LWB/R. Lange
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Die Delegierte Martina Berlich aus Deutschland zeigte sich nach dem Versöhnungsgottesdienst sehr beeindruckt. Sie sprach von einem „sehr bewegenden Moment“. Es gebe „nicht oft historische Momente zum Miterleben“, sagte die Superintendentin aus Eisenach. Dies sei für alle Konflikte ein beispielhaftes Vorgehen, das sich andere als Vorbild nehmen sollten.
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