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Steward Sergio Eloy Rios Carrillo from the Nicaraguan Lutheran "Faith and Hope" Church making music during the closing eucharistic service in Stuttgart's Stifskirche. © LWB/Luis E. Ramírez

24.07.2010

Beim Lutherischen Weltbund wird auch die Jugend gehört

Stewards aus aller Welt helfen bei der Elften LWB-Vollversammlung

Stuttgart (Deutschland), 24. Juli 2010 – „Beim Lutherischen Weltbund wird auch die Jugend gehört“, meint Dénes Horváth-Hegyi, und das findet er gut und wichtig. Der 25-Jährige gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn und nimmt vom 20. bis 27. Juli 2010 an der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Stuttgart (Deutschland) teil. Dass die Älteren den Jüngeren zuhören, sei nicht selbstverständlich, zumindest nicht in seinem Land, in seiner Kirche, meint er.

Dénes, der eigentlich Französische Literatur und Linguistik studiert, arbeitet bei der Vollversammlung als Steward, das heisst er übernimmt organisatorische Aufgaben und wirkt musikalisch und künstlerisch an den Gottesdiensten während der Vollversammlung mit.

Ohne Stewards gäbe es bei einer Vollversammlung weder kopierte Dokumente, noch hätten die Delegierten die für die Verdolmetschung benötigten Köpfhörersets vor sich liegen. Die gesamte Logistik hängt an den stets emsig umherlaufenden und an jeder Ecke aushelfenden Stewards, deren Arbeitstage meist lange, nachdem die letzten Delegierten das Plenum verlassen haben, enden.

Insgesamt sind in Stuttgart 34 Stewards aus vielen Ländern weltweit dabei. Dafür haben sie sich knapp zwei Jahre vorbereitet, erzählt Pfr. Roger Schmidt, LWB-Jugendreferent in Genf (Schweiz). Die jungen Männer und Frauen wurden in ihren Heimatkirchen in regionalen Trainings ausgebildet, um Projekte in ihren Heimatgemeinden umzusetzen. „Sie haben beispielsweise Aktivitäten im Kampf gegen HIV und AIDS sowie gegen Drogen ins Leben gerufen, sie haben sich in Projekten zum Klimawandel engagiert oder missionarische Ziele verfolgt“, so Schmidt.

Durch die Steward-Ausbildung sollen kirchlich engagierte Jugendliche aus den Mitgliedskirchen in die Arbeit des Lutherischen Weltbundes eingebunden werden. Später könnten sie einmal Leitungsaufgaben in ihren eigenen lutherischen Kirchen übernehmen.

Sergio Eloy Rios Carrillo von der Nicaraguanischen Lutherischen Kirche „Glaube und Hoffnung“ wollte eigentlich nur ein Musikinstrument lernen und kam so in Kontakt mit der Gemeinde vor Ort. „Und dann bekam ich immer mehr mit der Kirche zu tun“, berichtet Sergio. Er lernte Gitarre und Schlagzeug und ging in den Kirchenchor. Inzwischen arbeitet der 26-jährige, frisch graduierte Soziologe als Assistent im Büro für Diakonie und Entwicklung seiner Kirche in Nicaragua. Einer der Schwerpunkte seiner Arbeit ist HIV und AIDS – „Dabei geht es vor allem um Aufklärung, weil die Krankheit oft ein Tabu-Thema ist.“

Die 22-jährige Rita Kabanyana repräsentiert eine sehr junge lutherische Kirche – die Lutherische Kirche Ruandas. Sie sei 2002 entstanden, nachdem ruandische Flüchtlinge aus Tansania zurück in ihre Heimat kamen, berichtet Rita. Die Kirche hat heute rund 40.000 Mitglieder. Auch für Rita stand bereits 2008 fest, dass sie mit dabei sein würde in Stuttgart. Sie nahm an einem Training des Lutherischen Weltbundes 2008 in Nairobi (Kenia) teil.

Eine Initiative ihrer Kirche richtet sich an arbeitslose Frauen, sie lernen nähen und erhalten Nähmaschinen. Ein Teil des Erlöses aus dem Kleiderverkauf fliesst zurück in die Kirche. Bei der Vorbereitenden Jugendkonsultation zur Vollversammlung Mitte Juli dieses Jahres in Dresden (Deutschland) wie auch jetzt in Stuttgart habe sie viele Anregungen erhalten, so Rita, für ihre Projekte zu Hause, sie längerfristig anzulegen und besser zu planen.

Richard Effiong Eyo von der Lutherischen Kirche Nigerias repräsentiert seine Kirche im LWB-Jugendprogramm. Bereits seit zwölf Jahren ist der 27-jährige Informatiker für die Jugendarbeit in seinem Kirchenkreis (Ekpene Ukim) verantwortlich. Er hat einen evangelischen Kindergarten mit angeschlossener Grundschule mitbegründet, in dem inzwischen 250 Kinder von einem bis neun Jahren betreut werden. Richard ist Vizepräsident der Jugendorganisation seiner Kirche und für die Bibelarbeiten in den Jugendgottesdiensten seiner Kirche sowie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Auch ihn beschäftigt das Thema HIV und AIDS in seiner Arbeit. Es fehle an Bewusstsein für die Krankheit in seinem Land, zum Teil auch an Informationen, so Richard. Die wichtigsten Ursachen für die Verbreitung von HIV und AIDS liegen für ihn in fehlender Information und Bewusstsein sowie in der Armut der Menschen. (621 Wörter)

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