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Pastor Gerald Kieschnick, Präsident der Lutherischen Kirche - Missouri Synode LC-MS und Vorsitzender des Internationalen Lutherischen Rats (ILR), überbringt Grüsse an die Elfte Vollversammlung. © LWF/Erick Coll

26.07.2010

Vorsitzender des Internationalen Lutherischen Rates besorgt, dass biblische Wahrheit verloren geht

Kieschnick trotzdem dankbar für Beziehungen mit dem LWB

Stuttgart (Deutschland), 26. Juli 2010 – Der Vorsitzende des Internationalen Lutherischen Rates (ILC), Präses Gerald B. Kieschnick, hat seine Dankbarkeit ausgedrückt für die Beziehungen, die sich zum Lutherischen Weltbund (LWB) entwickelt hätten. Gleichzeitig beklagte Kieschnick die Richtung, die von einigen LWB-Mitgliedskirchen im Blick auf das Thema Sexualität eingeschlagen werde.

Kieschnick, der auch Präsident der Lutherischen Kirche – Missouri Synode (LC-MS) ist, sagte in seinem Grusswort an die Elfte LWB-Vollversammlung in Stuttgart (Deutschland), er fürchte, dass „viele der heiligen biblischen Wahrheiten, die die Reformation eingeleitet haben, in Gefahr sind, verloren zu gehen.“

Kieschnick erklärte, dass die Herausforderungen im Blick auf die christliche Wahrheit „zuerst toleriert, dann akzeptiert und jetzt bekräftigt wurden.“ ChristInnen hätten heute keinen „allgemeinen breiten Konsens, ganz zu schweigen von völliger Übereinstimmung, darüber, was die Ehe in den Augen Gottes darstellt, oder welche sexuelle Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht“, so der ILC-Vorsitzende.

Der ILC-Vorsitzende bezog sich auf die weiterhin andauernden Kontroversen innerhalb der lutherischen Kirchen und in anderen Konfessionen darüber, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesegnet werden und Homosexuelle, die in einer Partnerschaft leben, als PfarrerInnen dienen oder andere Aufgaben innerhalb der Kirche übernehmen dürfen.

Der ILC, eine Gemeinschaft konservativer lutherischer Kirchen weltweit, nahm letztes Jahr eine Erklärung an, die „Homosexualität als Verstoss gegen den Willen Gottes“ betrachte, sagte Kieschnick. Manche der 34 ILC-Mitgliedskirchen sind auch assoziierte Mitglieder im LWB. Einige LWB-Mitgliedskirchen hätten Schritte unternommen, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu billigen und erlaubten Menschen, die schwul oder lesbisch sind und in festen Partnerschaften leben, als PfarrerInnen zu arbeiten.

„Ich teile diese Gedanken mit der Vollversammlung – aber nicht, um ein Urteil zu fällen oder weil ich den Balken in meinem eigenen Auge nicht sehe“, betonte Kieschnick, „sondern schweren Herzens.“ Solche Kontroversen könnten zu „erheblichem inneren Streit, ernsten geistlichen Konflikten und sogar institutionellem Schisma“ führen, betonte er.

Trotz seiner Sorge darum, dass reformatorische Prinzipien und biblische Wahrheit in einigen LWB-Kirchen in Gefahr seien, bezeichnete Kieschnick den scheidenden LWB-Präsidenten Bischof Mark S. Hanson als „meinen Bruder in Christus“ und brachte seine Dankbarkeit für die Freundschaft zum Ausdruck. „Auch wenn wir bei zahlreichen Fragen über Glauben und Leben nicht übereinstimmen“, sagte er, „habe ich Ihre brüderliche Kollegialität und Ihren sanften Geist doch aufrichtig geschätzt, und ich bitte um Gottes Segen für Ihren zukünftigen Weg.“

Kieschnick’s Amtszeit als Präsident des Lutherischen Rates – Missouri Synode, dem 2,3 Millionen Mitglieder angehören, geht zu Ende, denn obwohl er sich zur Wiederwahl stellte, wurde Pfr. Matthew Harrison diesen Monat bei einer kirchlichen Versammlung mit knapper Mehrheit zum Präsidenten gewählt. (425 Wörter)

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