en|de|es|fr

HomeErlebenLWI-Nachrichten über die Vollversammlung

Jeannette Ada von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns sprach afrikanische Perspektiven an in ihrer Antwort auf das Hauptreferat des Erzbischofs von Canterbury, Dr. Rowan Williams, die er am 22. Juli 2010 vor der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) hielt. Die LWB-Vollversammlung findet vom 20. bis 27. Juli 2010 in Stuttgart (Deutschland) statt. © LWB/Erick Coll

22.07.2010

Ungerechtigkeit in Afrika beklagt

Delegierte aus Kamerun prangert Menschenhandel an

Stuttgart (Deutschland), 22. Juli 2010 – In ihrer Stellungnahme zum Hauptreferat des anglikanischen Erzbischofs von Canterbury, Dr. Rowan Williams, bei der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Stuttgart (Deutschland), hat die Delegierte Jeanette Ada aus Kamerun die Kirchen zu gemeinsamem Handeln aufgerufen. Die weit verbreitete Ungerechtigkeit in ihrem Land und in ganz Afrika bezeichnete sie als Skandal. Die Kirchen müssten ihre diakonische Arbeit und ihren missionarischen Auftrag neu überdenken angesichts der schlechten Aufteilung der Ressourcen und der negativen Kulturen, die Menschen erniedrigen.

Besonders prangerte Ada den Menschenhandel an, von dem vor allem Frauen und Kinder betroffen seien. So würden im Norden Kameruns junge Mädchen im Alter von zwölf Jahren zur Heirat gezwungen, um zwei Familien zusammenzubringen. In manchen Fällen würden sie schon als Ungeborene dem Mann versprochen. Ausserdem seien Kinder einem regelrechten Handel in grossem Stil unterworfen und würden dadurch entwürdigt. „Sie werden an Arbeitgeber verkauft, die den Vormund bezahlen“, erläuterte sie.

Genauso wie Erzbischof Williams versteht Ada unter dem Begriff „Brot“ im Gebet weit mehr als nur Nahrungsmittel. Es sei vielmehr „ein Symbol für die Bedürfnisse, die nicht zufrieden gestellt sind“. Dazu zählt Ada die Würde der verkauften Kinder. Angesichts der vielen Ressourcen in ihrem Land und in Afrika insgesamt beklagte sie, dass so viele Menschen Hunger und Durst leiden. Ein Grund sei, dass sich Herrscher nur bereichern wollten. Durch die schlechte Aufteilung der Ressourcen werde die Ungerechtigkeit grösser, was die Gesellschaft entmenschliche.

Sie forderte kluge Haushalterschaft, wofür jedoch der politische Wille fehle. Die Fragen, die das Volk Gottes betreffen, dürfe man nicht den PolitikerInnen überlassen. „Vielmehr müssen sich die Kirchen ihrer Verantwortung bewusst sein“. In dem besonders vom Klimawandel betroffenen Afrika, wo die Wüste voranschreite, „müssen wir als Christen und Christinnen zusammenarbeiten, um die Erde wieder nutzen zu können“. Die Gemeinschaft der Kirchen dürfe auch nicht stumm bleiben, wenn grosse Landflächen in der Hand von Unternehmen seien, sagte sie.

Als Hindernisse für das tägliche Brot in Afrika nannte sie Armut, Klimawandel und Ungerechtigkeit, besonders die geschlechterbedingte, die vor allem Frauen benachteilige. „Angesichts der vielen Ressourcen Afrikas ist es ein Skandal zu sehen, dass so viele Menschen Hunger leiden“, kritisierte Ada. (360 Wörter)

streaming

Videos von der Elften Vollversammlung

RSS-Feed Vollversammlungs-Nachrichten (DE)
Communio Garden Communio Garden
facebook facebook
youtube YouTube
flickr flickr
twitter Twitter-Feed der Vollversammlung