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During the closing Eucharist of the Eleventh Assembly, Rev. Shu-Chen (Selma) Chen, The Lutheran Church of Taiwan (Republic of China), preaches about the abundance and faithfulness of God. © LWB/Luis E. Ramírez

27.07.2010

Den Tisch für Alle decken

Feierlicher Abendmahlsgottesdienst beschliesst Elfte LWB-Vollversammlung in Stuttgart

Stuttgart (Deutschland), 27. Juli 2010 - Mit einem feierlichen Abendmahlsgottesdienst in der Stiftskirche ging am Dienstag, 27. Juli, die Elfte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Stuttgart (Deutschland) zu Ende. Acht Tage lang hatten die 360 Delegierten unter dem Thema "Unser tägliches Brot gib uns heute" getagt. Am Samstag, 24. Juli, wurde Dr. Munib A. Younan, der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL), zum Nachfolger des scheidenden Präsidenten Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), gewählt.

Während des Gottesdienstes wurde ausser Younan auch der 48-köpfige neu gewählte Rat eingeführt. Der Rat besteht aus je zehn Mitgliedern aus den Regionen Afrika und Asien, acht aus der Region Mittel-Westeuropa, sechs aus den Nordischen Ländern, je fünf aus der Region Mittel-Osteuropa und der Region Nordamerika und vier aus der Region Lateinamerika-Karibik.

In ihrer Predigt über Johannes 6, 48-51 beschrieb Pfarrerin Shu-Chen (Selma) Chen von der Lutherischen Kirche Taiwans (Republik China) die Speisung der Israeliten mit Manna auf ihrem Weg durch die Wüste. Die Israeliten seien aufgerufen gewesen, der Zusage Gottes zu vertrauen, dass es Manna in Fülle gäbe – ein tägliches Wunder. Jeden Tag habe Gott erneut seine Gnade über die Israeliten ausgegossen. Jeder habe nur so viel sammeln sollen, wie er für diesen Tag brauchte, und keine Vorräte horten.

Doch die Israeliten hätten sich im Zwiespalt zwischen der direkten Befriedigung ihrer Bedürfnisse und ihrer Gier nach Mehr befunden – einem Zwiespalt, in dem sich die Menschen auch heute sähen. Chen nannte als Beispiele die Finanzkrise, die durch die Gier Weniger ausgelöst worden sei, die Verschwendung von Nahrung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.

„Wir haben immer mehr, während Andere immer weniger haben!“ sagte Chen und verwies auf die grossen Unterschiede, die auch innerhalb der lutherischen Weltfamilie bestünden. „Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Er will, dass wir den Überfluss teilen mit denen, die Mangel haben.“

Dieser Mangel habe viele Gesichter: Hunger, Unterdrückung, Hoffnungslosigkeit, Ausgeschlossensein oder Arbeitslosigkeit, Heimatlosigkeit, der Mangel an sauberem Wasser, Land, Gesundheitsversorgung, Bildung oder Meinungsfreiheit.

Chen rief die Delegierten, die nach dieser LWB-Vollversammlung wieder in ihre Heimatkirchen reisen, dazu auf, „den Tisch für Alle“ zu decken. Die Welt brauche Brot nicht nur als Nahrung des Körpers, sondern auch zur Ernährung von Seele und Geist. Einer solle des Anderen Last tragen und mit der Leidenschaft im Glauben für Gerechtigkeit, Frieden und das Leben arbeiten.

Der Abendmahlsgottesdienst spiegelte mit Gebeten und Liedern in verschiedenen Sprachen noch einmal die Fülle und Buntheit der Delegierten aus 79 Ländern wieder.

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