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LWF President-elect Bishop Dr Munib A. Younan, Evangelical Lutheran Church in Jordan and the Holy Land (ELCJHL). © LWF Assembly video team

26.07.2010

„Was wäre das Heilige Land ohne Christinnen und Christen?“

Designierter LWB-Präsident ruft zum Gebet auf, damit palästinensische ChristInnen das Heilige Land nicht verlassen

Stuttgart (Deutschland), 26. Juli 2010 – In seiner ersten Predigt nach der Wahl zum Präsidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat Bischof Dr. Munib A. Younan in der Andreaskirche in Stuttgart-Uhlbach (Deutschland) dazu aufgerufen, „Kinder des Lichts“ zu sein, und zu beten, „dass die palästinensischen Christinnen und Christen nicht ihren Glauben verlieren und das Land verlassen.“ Christus habe in diesem Land gelebt und gewirkt, sagte er. „Wer könnte sich das Heilige Land ohne Christinnen und Christen vorstellen?“ Younan ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL).

„Ich denke oft darüber nach, dass es seit dem ersten Pfingstfest Christinnen und Christen im Heiligen Land gibt“, so Younan, der am Dienstag, 27. Juli, im Abschlussgottesdienst der Elften LWB-Vollversammlung in sein Amt als LWB-Präsident eingeführt wird. „Und jetzt machen wir palästinensischen Christen und Christinnen weniger als 1,5 Prozent der Bevölkerung aus.“

Younan nannte drei Gründe, warum palästinensische ChristInnen ihre Heimat verlassen: politische Auseinandersetzungen, Mangel an Arbeitsplätzen und der zunehmende politische und religiöse Extremismus.

„Trotz aller Schwierigkeiten hat das palästinensische Christentum 2000 Jahre überlebt. Wir haben niemals das Land regiert, wir waren niemals in der Mehrheit“, fuhr Younan fort. „Wir haben keine grossen Besitztümer, keine Macht, kein Geld, keinen Einfluss – und dennoch haben wir überlebt.“

„Dieses Überleben“, so Younan, sei möglich gewesen, „weil wir den Tod und die Auferstehung unseres Herrn in unseren Leibern, unseren Seelen und in unserem Bewusstsein tragen.“ Palästinensische ChristInnen sollten MaklerInnen der Gerechtigkeit sein, Werkzeuge des Friedens, Gesandte der Versöhnung, VerfechterInnen der Menschenrechte auch für Frauen und Apostel der Liebe“, sagte er.

Der Bischof ist Initiator zahlreicher Dialoginitiativen unter den drei monotheistischen Religionen in Palästina und hat leitende Positionen in verschiedenen lokalen ökumenischen und interreligiösen Gruppen inne.

Christliche Liebe überwinde religiöse und ethnische Grenzen, betonte Younan gegenüber der Gemeinde. Er erzählte, dass er einmal nach einer Christin gefragt worden sei, die sich um ein muslimisches Kind kümmerte. Er habe geantwortet, dass ChristInnen aufgerufen seien, allen Menschen zu dienen, ohne Ansehen von Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, religiöser oder politischer Ausrichtung.

Younan betonte, dass ChristInnen als „Kinder des Lichts“ – ein Ausdruck, der im Brief des Paulus an die Epheser steht – für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung arbeiten müssten, und „um Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu beseitigen.“ Als ChristInnen und besonders als LutheranerInnen hätten sie eine wichtige Rolle in der Versöhnung und im interreligiösen Dialog zu spielen, so der designierte Präsident.

Der Bischof und zahlreiche andere BesucherInnen der LWB-Vollversammlung wurden der Gemeinde durch Margarete Goth, die Pfarrerin der gastgebenden Gemeinde in Stuttgart-Uhlbach, vorgestellt. Die Gemeinde liegt in einem bekannten Weinbaugebiet, nicht weit von der Begräbniskapelle des Württembergischen Königshauses. (449 Wörter)

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