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Lutherische Jugendliche zerreissen Schilder, um bei der Vorstellung ihrer Botschaft an die Elfte Vollversammlung ihre Forderung nach mehr Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit auszudrücken. © LWB/Erick Coll

23.07.2010

JugendvertreterInnen wollen Gleichberechtigung verwirklichen

Generation der Zukunft fordert Nachhaltigkeit für Wirtschaft und Umwelt

Stuttgart (Deutschland), 23. Juli 2010 – Nahrung für den Müllcontainer? – Mit einer Performance stellten JugendvertreterInnen aus lutherischen Kirchen weltweit ihre drei Hauptanliegen vor: Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle der Jugend im Lutherischen Weltbund (LWB). Die 67 Jugenddelegierten aus 45 Ländern und die als Stewards und freiwillige HelferInnen eingesetzten jungen Frauen und Männer hatten ihre Anliegen vom 10. bis 17. Juli in Dresden (Deutschland) bei der Vorbereitenden Jugendkonferenz zur Vollversammlung untereinander abgestimmt. Sie präsentierten ihre Botschaft mit Musik und Theater im Rahmen der Elften LWB-Vollversammlung, die vom 20. bis 27. Juli unter dem Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“ in Stuttgart (Deutschland) tagt.

„Werfen wir unsere Zukunft weg?“, fragten die JugendvertreterInnen und wiesen in Beispielen auf fehlende wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit hin. Gier sei die grösste Herausforderung, die sowohl die Kluft zwischen Reichen und Armen als auch zwischen den Ländern des Nordens und des Südens vergrössere. Sie prangerten an, dass beispielsweise in Indien, einem Land mit hoher eigener Nahrungsmittelproduktion, 25 Prozent der Bevölkerung hungere. Dagegen würden in den USA und Grossbritannien 30 bis 40 Prozent der Nahrungsmittel weggeworfen. Weltweit würden jährlich Nahrungsmittel im Wert von 38 Milliarden US-Dollar vernichtet.

Die JugendvertreterInnen forderten die Mitgliedskirchen und die verantwortlichen LWB-Gremien auf, fairen Handel zu unterstützen und fair gehandelte Produkte zu nutzen. Weiterhin sollen sie Geld nach ethischen und ökologischen Kriterien anlegen und die Kenntnisse Jugendlicher über neue Technologien besser nutzen. So könnten Videokonferenzen erprobt werden, um Geld einzusparen und so die ökologischen Folgen von Fernreisen zu vermindern. Die JugendvertreterInnen forderten weiter, theologisches Arbeitsmaterial für eine nachhaltige Lebensweise zu erarbeiten.

In einer weiteren Darstellung zeigten die JugendvertreterInnen, dass sie althergebrachte geschlechterabhängige Rollenzwänge ablehnen. Wir „sind der Überzeugung, dass in Gesellschaft wie Kirche eine Kultur und Praxis, die die gottgegebene Würde von Frauen beschneidet, verändert werden muss“, unterstrichen sie. Weiterhin unterstützten sie ausdrücklich die Ergebnisse und Forderungen der Vorbereitenden Konsultation der Frauen, die vom 27. bis 31. Oktober 2009 in Bossey (Schweiz) stattgefunden hatte. Sie forderten darüber hinaus gleichen Zugang zu Bildung für Frauen und Mädchen und sprachen sich gegen häusliche Gewalt und die Vermarktung des menschlichen Körpers in den Medien aus.

Männer und Frauen sollten gleichermassen die Menschenrechte kennen, die ihnen zustehen. Um verantwortlich über ihren Körper und ihre Sexualität bestimmen zu können, soll Erwachsenen und Jugendlichen in stärkerem Masse ganzheitliche Bildung in Sexualkunde angeboten werden, so die Botschaft der Vorbereitenden Jugendkonferenz in Dresden.

Um Jugendliche besser in die Arbeit des LWB einzubinden, regten sie Verbesserungen in den Kommunikationsstrukturen sowie mehr Übersetzungen von Veröffentlichungen in die jeweiligen Landessprachen an. Sie forderten transparente Wahlordnungen und die Einbindung in regionale Konferenzen. „Wir wollen uns für den LWB, in Kirche und Gesellschaft einbringen und bitten um die Gelegenheit und die Foren, um dies zu tun.“ (459 Wörter)

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