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Pastor Dr. Danisa Ndlovu, Präsident der Weltkonferenz der Mennoniten, beantwortet Fragen bei einer Pressekonferenz am 23. Juli 2010 während der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die von 20. bis 27. Juli in Stuttgart, Deuschland stattfand. Ndlovu sagte, dass die Mennoniten sich für einen langfristigen Prozess einsetzen, bei dem die Geschichte der lutherisch-mennonitischen Beziehungen neu erzählt und formuliert wird. © LWB/Erick Coll

23.07.2010

LWB-Generalsekretär: Wunden der Erinnerungen wurden geheilt

Versöhnungsakt zwischen MennonitInnen und LutheranerInnen wird Zukunft verändern

Stuttgart (Deutschland), 23. Juli 2010 – „Das überwiegende Gefühl der Mennoniten und Mennonitinnen, die gestern an dem Versöhnungsakt teilgenommen haben, ist Dankbarkeit für das, was die Lutheraner und Lutheranerinnen mit diesem Bussakt getan haben“, betonte Pfr. Dr. Larry Miller, Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz (MWK), am 23. Juli gegenüber JournalistInnen. Miller nahm Bezug auf das am 22. Juli einstimmig gefasste Schuldbekenntnis der Delegierten der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) gegenüber den Anabaptisten. „Das, was gestern geschehen ist, verändert die Einstellung zueinander und es wird die Zukunft verändern“, so Miller.  

In der verabschiedeten Erklärung zum lutherischen Erbe der Verfolgung der Anabaptisten heisst es, der LWB empfinde „tiefes Bedauern und Schmerz über die Verfolgung der Täufer durch lutherische Obrigkeiten und besonders darüber, dass lutherische Reformatoren diese Verfolgung theologisch unterstützt haben“. Der LWB bekundete „öffentlich sein tiefes Bedauern und seine Betrübnis“. Im Anschluss war es zu einem historischen Akt der Versöhnung zwischen LWB und der MWK gekommen.

Auf die Frage, inwieweit die lutherische Erklärung die MennonitInnen beeinflusse und welche Veränderungen daraus resultierten, führte MWK-Präsident Bischof Danisa Ndlovu aus Simbabwe aus: „Ungeachtet dessen, was vorher geschehen ist – wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir sagen, wir haben einander vergeben. Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns selbst vergeben haben.“ Nun stehe die Frage im Zentrum, wie die Zusammenarbeit gestaltet werden könne und auf welche Weise die kirchlichen Institutionen am Neudenken der Geschichte, die bisher gelehrt worden sei, beteiligt werden könnten, ergänzte er.

LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Ishmael Noko betonte im Blick auf den Versöhnungsakt zwischen LutheranerInnen und MennonitInnen: „Es ist sehr wichtig zu sagen – gestern war ein realer Moment. Menschen vergiessen keine Tränen, wenn sie nicht in ihrer Seele angerührt werden.“ Wenn man eine Wunde habe, so könne man diese Wunde versorgen. Obwohl die Wunde vernarbt sei, sei sie noch sichtbar, so Noko. „Was wir gestern getan haben, ist mehr als Wunden zu versorgen – es ist heilen. Gestern haben wir – in Anwesenheit von vernarbten Wunden – Erinnerungen geheilt“, so Noko.  

„Falsche Einstellungen zueinander – falsche Vorstellungen von den anderen und die Tatsache, dass wir uns als Opfer dessen fühlen, was geschehen ist – das ist keine gute Haltung“, unterstrich Ndlovu. „Biblisch betrachtet muss den Menschen, die das Gefühl von Hass empfinden, vergeben werden. Also muss uns auch vergeben werden“, räumte er ein. (391 Wörter)

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