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Inga Marie Nordstrand, eine Sami Delegierte von der Norwegischen Kirche, sprach indigene Perspektiven an in ihrer Antwort auf das Hauptreferat des Erzbischofs von Canterbury, Dr. Rowan Williams, die er am 22. Juli 2010 vor der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) hielt. Die LWB-Vollversammlung findet vom 20. bis 27. Juli 2010 in Stuttgart (Deutschland) statt. © LWB/Erick Coll

22.07.2010

„Tägliches Brot ist ein Sakrament der Erde“

Norwegerin Inga Marie Nordstrand betont Klimawandel als grosse Sorge der indigenen nordischen Völker

Stuttgart (Deutschland), 22. Juli 2010 – „Das tägliche Brot ist keine ‚Ware’, kein Erzeugnis menschlicher Produktion, sondern vielmehr eine spirituelle Gabe Gottes, ein Sakrament der Erde“, betonte Inga Marie Nordstrand von der Norwegischen Kirche am Mittwoch, 22. Juli, während der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Stuttgart. Dieses Sakrament bekräftige die elementare Verbindung der Menschen mit allem geschaffenen Leben. Es sei ein Geschenk der Gnade Gottes, das „unsere Verbindung zum Schöpfer und Erlöser“ darstelle, so Nordstrand in ihrer Antwort auf das Hauptreferat des anglikanischen Erzbischofs von Canterbury, Dr. Rowan Williams, der zum Thema der Vollversammlung „Unser tägliches Brot gib uns heute“ gesprochen hatte.

In den nordischen Regionen der Welt, wie Alaska, dem Norden Kanadas, Grönland, Sibirien, und Skandinavien, sei das tägliche Brot nicht verbunden mit dem Anbau von Getreide, führte Nordstrand aus. Das Überleben der Menschen werde gesichert durch Fischfang, Jagd, Lese und – besonders unter den mehr als 20 Sami Völkern – durch Rentierhaltung. Inga Marie Nordstrand gehört selbst zur indigenen Gruppe der Sami in Norwegen und ist Mitglied des Kirchenrates der Sami.

Eine grosse Sorge der indigenen Gemeinschaften im hohen Norden sei der Klimawandel, der die Region besonders treffe, so Nordstrand. Es werde erwartet, dass die Temperatur dort in den nächsten 100 Jahren um sechs bis acht Grad ansteigen wird.

Der Klimawandel habe bereits jetzt Auswirkungen auf die indigenen Gemeinschaften. Ein Beispiel dafür sei die gefährdete Kultur der traditionellen Jagd der Inuit, die vom Meereis abhängig ist. Nach Ansicht einiger indigener Gemeinschaften in Alaska sei ein Weg, der Krise zu begegnen, spiritueller zu leben, erzählte Nordstrand.

Das Gebet „Unser tägliches Brot gib uns heute“ sei vielleicht „eine Einladung, spirituell zu leben, (…) und demütig das tägliche Brot als Geschenk der Gnade zu empfangen und zu teilen.“ (305 Wörter)

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