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LWB-Präsident Bischof Mark S. Hanson spricht vor mehr als 400 Delegierten und mehreren hundert ZuhörerInnen bei der Elften LWB-Vollversammlung, die vom 20. bis 27. Juli 2010 in Stuttgart stattfindet. © LWB/Erick Coll

21.07.2010

In einer Welt voller Schmerzen versammeln sich LutheranerInnen mit „Zuversicht und Hoffnung“

LWB-Präsident: Selbstverständnis ist darauf ausgerichtet, sich der Welt zuzuwenden

Stuttgart (Deutschland), 21. Juli 2010 – In einer Zeit, in der die Welt auch heute grosse Not leide, versammelten sich LutheranerInnen aus aller Welt in Stuttgart (Deutschland) zu ihrer Vollversammlung. Mit diesem Worten beschrieb Bischof Mark S. Hanson, Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), die gegenwärtige Weltlage in seiner Ansprache vor den Delegierten aus 140 LWB-Mitgliedskirchen.

„Kriege toben, die Schöpfung seufzt und ängstet sich angesichts der Last unseres Konsums, Flüchtlinge suchen entwurzelt nach Zuflucht, Krankheit und Tod treffen die, denen es an sauberem Wasser und medizinischer Versorgung mangelt“, so Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA).

„Sie alle, die Sie hier nach Stuttgart gekommen sind, bringen die Schreie der Menschen Ihrer Heimat mit zu dieser Vollversammlung“,” sagte der LWB-Präsident zu den über 400 Delegierten und mehreren hundert weiterer Teilnehmenden des Treffens, das die Evangelisch-Lutherische Kirche in Württemberg ausgerichtet. Thema der Vollversammlung ist „Unser tägliches Brot gib uns heute.“

Obwohl es vielen Menschen auf der Welt am täglichen Brot fehle, kämen die Teilnehmenden zur Vollversammlung in Stuttgart zusammen „auch in zuversichtlicher Hoffnung, denn Gott hat weder sein Volk noch seine Schöpfung verlassen“, so Hanson im Blick auf das Vollversammlungsthema.

LutheranerInnen aus aller Welt schafften eine „Gemeinschaft“ von Kirchen, erklärte der LWB-Präsident, in der die lutherischen Kirchen zusammenarbeiten. Ihm ginge es dabei nicht darum, „uns zum Blick nach innen, zur übermässigen Beschäftigung mit unserer eigenen Identität und unserem Überleben anzuhalten“, so Hanson. Er sei vielmehr überzeugt, „dass unser Selbstverständnis darauf ausgerichtet ist, uns der Welt zuzuwenden, die Gott so sehr liebt. Ja, ich bin der Überzeugung, dass die Auseinandersetzung mit unserem Selbstverständnis nicht um unserer selbst willen erfolgt, sondern um der Frohen Botschaft von Jesus Christus und um des Lebens der Welt willen.“

Der LWB-Präsident nannte in seiner Ansprache drei Themen, derer sich der LWB annehmen sollte. Zum ersten, der Frage der Leitungsaufgaben in den Kirchen, erklärte Hanson: „Wir haben Fortschritte im Blick auf unsere Selbstverpflichtung gemacht, die Mitgliedskirchen zur Unterstützung der Frauenordination zu ermutigen. Aber damit wir uns gegenseitig hinsichtlich dieser Verpflichtung in die Verantwortung nehmen, bleibt noch viel zu tun.“

Das zweite Thema, das der LWB-Präsident ansprach, ist Entscheidungsfindung. Laut Hanson gibt es ein „gesundes Spannungsverhältnis” zwischen einigen Mitgliedskirchen, denn die Art, wie in einer Kirche Entscheidungen getroffen würden, beeinflusse Kirchen in anderen Teilen der Welt.

Als drittes Thema nannte der LWB-Präsident Nachhaltigkeit – Förderung von Vertrauen in und Unterstützung für die lutherische Gemeinschaft, wie sie sich im LWB entwickele. Der LWB engagiere sich „mit seinen Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen aktiv für die Entwicklung nachhaltiger Gemeinwesen, die sich ihrerseits für ökologische Nachhaltigkeit einsetzten. Solche Entwicklung erfordert ein langfristiges Engagement, das als zentrale Zielsetzung Menschen dazu befähigen will, die nötige Macht und tragfähigen Systeme zu entwickeln, um diejenigen Kräfte und Faktoren zu überwinden, die sie unterdrücken, ihre Würde verletzen, sie ausschliessen und ausgrenzen“, betonte Hanson.

Im Rückblick auf seine sieben Jahre als LWB-Präsident wiederholte der Leitende Bischof der ELKA in seinem Bericht das Selbstverständnis der lutherischen Kirchen als:

„Evangelisch“, die gute Nachricht betonend, dass Jesus Christus Menschen aus der Verstrickung der Sünde befreie.

„Sakramental“, sich auf die Sakramente von Taufe und heiligem Abendmahl konzentrierend.

„Kontextuell“, ihren Dienst und Auftrag an besondere gesellschaftliche Situationen anpassend.

„Gemeinschaftlich“, in Gemeinschaft miteinander und in Sorge für die gesamte menschliche Gemeinschaft lebend.

„Diakonisch“, einander in Gottes Namen dienend,  sowie

„Ökumenisch“, nach Einheit in der weltweiten Christenheit strebend.

(555 Wörter)

Vollständiger Text der Ansprache von LWB-Präsident Mark S. Hanson



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