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© LWB/M.Thilby

09.04.2010

Lateinamerika und Karibik: Vorbereitende Tagung zur LWB-Vollversammlung in Kolumbien

Erfahrungen aus Prozess zur Verstärkung der regionalen Zusammenarbeit können weltweiten Nutzen bringen

Bogotá (Kolumbien)/Genf, 9. April 2010 (LWI) – Die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Lateinamerika und der Karibik wollen klären, wie sie die Erfahrungen, die sie als in Gemeinschaft stehende Kirchen in der wechselseitigen Begleitung und Weggemeinschaft gemacht haben, am besten weitergeben können. Der siebenjährige Prozess in ihrer Region hat nach Einschätzung der Kirchen verstärkte Interaktion, Zusammenarbeit und wachsendes wechselseitiges Vertrauen hervorgebracht. Er bildet einen der Hauptpunkte der Tagesordnung der Vorbereitenden Konsultation zur LWB-Vollversammlung für die Kirchen in Lateinamerika und der Karibik, in deren Rahmen auch eine Kirchenleitungskonferenz angesetzt ist. Die Vorbereitungstagung findet vom 12. bis 16. April in Bogotá (Kolumbien) statt.

Im Rahmen des genannten Prozesses sei den Kirchen bewusst geworden, „Unterschiede sind keine Bedrohung, sondern eine Chance, voneinander zu lernen“, so Pfr. Martin Junge, Gebietsreferent für Lateinamerika und die Karibik der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung (AME), im Vorfeld der Tagung gegenüber der Lutherischen Welt-Information (LWI).

Das AME-Gebietsreferat koordiniert die regionale Vorbereitungstagung, als deren Gastgeberin die Evangelisch-Lutherische Kirche Kolumbiens (IELCO) fungiert. Zu den etwa 50 Teilnehmenden werden Delegierte aus den 16 Kirchen der Region, VertreterInnen ihrer Missionspartner, ökumenische Gäste sowie Mitarbeitende des LWB gehören.

Die insgesamt sieben Tagungen, die seit Oktober 2009 unter Federführung der AME organisiert werden, sollen die Delegierten der LWB-Mitgliedskirchen auf ihre Teilnahme an der Elften Vollversammlung vorbereiten, die im Juli 2010 in Stuttgart (Deutschland) stattfinden wird. Sie steht unter dem Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“, was auch die thematische Grundlage für die Vorbereitungstagungen bildet, die sich primär mit der vom LWB seit der letzten Vollversammlung im Juli 2003 geleisteten Arbeit sowie mit dem Thema selbst im Bezug auf den jeweiligen Kontext und die weltweite Situation befassen.

„Die Vorbereitungstagung bietet eine wunderbare Gelegenheit, einander zu treffen und sich über die Erfahrungen mit dem Kirchesein auszutauschen, wie sie in den sehr unterschiedlichen und vielfältigen Kontexten Lateinamerikas und der Karibik gemacht werden“, erklärte der designierte LWB-Generalsekretär Junge.

Zum Verständnis des Vollversammlungsthemas in den Kontexten der Region stellte der chilenische Theologe fest, er erwarte, von Leid und Wut zu hören, da viele Menschen hart arbeiteten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber trotzdem inmitten der Fülle von Ressourcen, die Gott schenke, weiterhin unter vielfältiger Not, einschliesslich Hunger, litten. „Auf der Grundlage der Überzeugung, dass es nach Gottes Plan nie um ‚mein Brot’, sondern immer um ‚unser Brot’ geht, ist die Kirche aufgerufen, sich an der Seite derjenigen zu engagieren, die nach wie vor keinen Zugang zum täglichen Brot – zu Unterkunft, Wasser, Nahrung und anderen Grundrechten – haben“, betonte Junge weiter.

Bei der Tagung werde aber sicher auch die Hoffnung ihren Platz haben, da die Kirchen im Sinne ihres ganzheitlichen Missionsverständnisses weiter dafür einstünden, dass die vielfältigen Dimensionen des „Brotgebens“ auch in Zukunft zu den Kernaufgaben der Sendung der Kirche zu zählen seien, so Junge weiter.

Am Montagvormittag, 12. April, finden im Rahmen der Tagung eigene Treffen für Frauen- und Jugenddelegierte statt. Am Nachmittag predigt der Bischof der IELCO, Eduardo Martínez, im Eröffnungsgottesdienst. Hauptreferentin der Tagung ist Pfarrerin Dr. Patricia Cuyatti, ehemalige Präsidentin der Peruanischen Lutherisch-Evangelischen Kirche, die am 13. April theologisch-pastorale Perspektiven zum Thema der Elften LWB-Vollversammlung aufzeigen wird. Auf der Tagesordnung stehen ausserdem das Thema Ehe, Familie und menschliche Sexualität sowie die Konsequenzen des LWB-Erneuerungsprozesses für die Region.

Im Rahmen der Regionalkonferenz ist weiterhin eine gemeinsame Sitzung zur Zusammenarbeit von LutheranerInnen und MennonitInnen in Kolumbien geplant. Hier biete sich die Gelegenheit, so Junge, über die Bedeutung des in Vorbereitung befindlichen Vollversammlungsbeschlusses zur Versöhnung mit den AnabaptistInnen nachzudenken, die im 16. Jahrhundert unter anderem auch von lutherischer Seite verfolgt wurden. „In Kolumbien stehen Lutheranerinnen und Lutheraner schon heute in Kontakt mit den Mennoniten und Mennonitinnen, da sie das überzeugte diakonische Engagement für die Bevölkerung verbindet, die unter Gewalt, Vertreibung und Ausgrenzung leidet. Die Vorbereitungstagung wird ein wichtiger Moment sein, die Erinnerungen der Vergangenheit zu heilen. Darüber hinaus wird sie einen Moment zur tiefen gegenseitigen Stärkung bieten, damit wir auch in Zukunft als Brückenbauende und Friedensstiftende im kolumbianischen Kontext und in der gesamten Region Zeugnis ablegen können.“

Junge betonte, er sei der Überzeugung, dass die Erfahrungen, die die Beziehungen zwischen den LWB-Mitgliedskirchen in der Region Lateinamerika und Karibik verändert hätten, einen wichtigen Beitrag zur Vollversammlung in Stuttgart und zum weltweiten LWB darstellen werden. (714 Wörter)

Unterwegs | Vorbereitende Konsultation in Lateinamerika & der Karibik

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