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© LWB/E.Neuenfeldt

13.03.2010

Vorbereitende Konsultation lutherischer Kirchen in Europa zur LWB-Vollversammlung 2010 eröffnet

LWB-Generalsekretär Noko: „Europa soll gastfreundlicher werden“

Bratislava (Slowakische Republik)/Genf, 13. März 2010 (LWI)
– „Europa ist eine Supermacht, zumindest in Bezug auf seine wirtschaftliche Kraft. Was bedeutet das für die lutherischen Kirchen, welches Potenzial haben sie im europäischen Rahmen?“ Diese Fragen nannte der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, in seiner Eröffnungsansprache zur Vorbereitenden Konsultation zur LWB-Vollversammlung für die Region Europa, die vom 13. bis 17. März in Bratislava (Slowakische Republik) stattfindet.

Diese Fragen sollen, so Noko, auch bei der Elften LWB-Vollversammlung im Juli dieses Jahres in Stuttgart (Deutschland) diskutiert werden. Die Vollversammlung steht unter dem Thema „Unser tägliches Brot gib uns heute“.

Vor den Delegierten aus 35 europäischen LWB-Mitgliedskirchen fragte Noko am Samstag, 13. März: „Wird Europa eine Festung?“ Der LWB-Generalsekretär forderte im Blick auf die weltweite Realität der Migration: „Europa soll gastfreundlicher werden.“ Notwendig sei auch ein „schöpferischer Raum“ für den interreligiösen Dialog.

Förderung des Dialogs mit der südlichen Hemisphäre

Als weitere Aufgabe der europäischen lutherischen Kirchen nannte der Generalsekretär in seiner Ansprache zum Thema „Expectations from the European contribution to the Assembly, and to the wider Lutheran Communion” (Erwartungen an die europäischen Beiträge zur Vollversammlung und zur weiteren lutherischen Gemeinschaft) die Förderung des Dialogs mit der südlichen Hemisphäre. Europa könne auch spezielle Erfahrungen mit „Minderheitskirchen“ einbringen.

Ebenso sollten die diakonischen Herausforderungen für die lutherischen Kirchen in Europa auf der Vollversammlung in Stuttgart behandelt werden, so Noko. Die Kirchen sollten Modelle anbieten, wie sie sich ethischen und moralischen Herausforderungen stellen. Auch im Blick auf Fragen der Gerechtigkeit erwartet sich der LWB-Generalsekretär stärkere Impulse aus Europa.

Fünf „Kategorien“ von Kirchen

Auf Anfrage der Delegierten gliederte der Generalsekretär die weltweite lutherische Kirchengemeinschaft in fünf „Kategorien“ von Kirchen entsprechend ihrer theologischen Traditionen: Die Kirchen der historischen Reformation, deren theologische Ausbildung an Universitäten durchgeführt werde; die „ausgewanderten“ Kirchen, zum Beispiel in den USA, deren kirchliche Ausbildung an Seminaren stattfinde und die ein starkes Bewusstsein für das Luthertum pflegten; die Missionskirchen mit pietistischer Tradition; die aus der lokalen Mission entstandenen Kirchen sowie solche, die durch Migrationsbewegungen entstanden seien.

Zuvor hatte Noko in seiner Andacht zur Eröffnung der Tagung in Bratislava an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert und hervorgehoben: „Wir sind aus Gnaden durch Christi Tod und Auferstehung zu Gottes Kindern geworden.“ Der Generalsekretär rief die Delegierten dazu auf, in der so begründeten Eintracht gemeinsam den Weg bis zur Vollversammlung in Stuttgart zu gehen.

Generalbischof Klátik: Wohlstand bringt Menschen nicht unbedingt zu Gott

„Weisheit und Gottes Segen, damit Sie die Vaterunserbitte um das tägliche Brot mit christlichen Inhalten füllen können“, wünschte der Generalbischof der gastgebenden Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik, Dr. Miloš Klátik, den Teilnehmenden der Tagung. In einem Grusswort, in dem er die Entwicklung seiner Kirche vor und nach der politischen Wende in Mittelosteuropa beschrieb, sagte Klátik: „Unsere Kirche spürt, dass der Wohlstand die Menschen nicht unbedingt zu Gott bringt.“

„Identität – Communio – Glaubwürdigkeit“, in diesen Stichworten fassten VertreterInnen der LWB-Jugend die Ergebnisse eines Jugendtreffens zusammen, das bereits am Vortag stattgefunden hatte und das sie den Teilnehmenden der vorbereitenden Konsultation in Form eines gemeinsamen Gebets präsentierten.

Der LWB hat in der Region Europa 43 Mitgliedskirchen mit zusammen rund 37,2 Millionen Mitgliedern. (535 Wörter)

Unterwegs | Vorbereitende Konsultation in Europa

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