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© Mikka McCracken

08.02.2010

Junge LutheranerInnen begrüssen Partizipation, suchen aber nach alternativen Formen des Kircheseins

LWB muss für zentralen Beitrag von Minderheitsgruppen offen sein

Kitchener (Ontario/Kanada)/Genf, 1. Februar 2010 (LWI) – Die Beteiligung junger Menschen am kirchlichen Leben nimmt gegenwärtig ganz neue Formen an, aber nordamerikanische Jugendliche wollen sich nach wie vor in der Kirche engagieren. Sie glauben, dass Dialog und Beteiligung am Gespräch nur eine der vielen Gaben sind, die sie in die Kirche einbringen.

„Gegenwärtig findet ein Paradigmenwechsel statt“, so Matt Guess, Jugenddelegierter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), der den Delegierten und BeraterInnen auf der Vorbereitenden Konsultation zur Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) für die Region Nordamerika (NAPAC) die Botschaft der Jugendlichen dieser Region überbrachte.

Einen Tag vor der Vorbereitenden Konsultation, die vom 29. bis 31. Januar in Kitchener (Ontario(Kanada) stattfand, wurde eine Jugend- und eine Frauenkonferenz abgehalten, an der zwölf Personen in unterschiedlichen Funktionen teilnahmen. Im Namen der jungen Erwachsenen, die sich an der Jugendkonsultation beteiligt hatten, berichtete Guess über die Höhepunkte der Begegnung und ermutigte die Delegierten der Region, die vielen Gaben zu beachten, die junge Menschen mit an den Tisch brächten.

„Die Kultur, die wir [Jugendlichen] heute verkörpern, ermöglicht es uns, diese Gemeinschaft in neuer Weise zu leben“, erklärte Guess. Soziale Gerechtigkeit, so fuhr er fort, sei ein Anliegen, das junge Menschen verinnerlicht hätten.

Schon wenige Stunden, nachdem die Jugendlichen von der jüngsten Tragödie in Haiti gehört hätten, stellte Guess fest, hätten sie „per SMS“ Geld gespendet, um einen Beitrag zur Nothilfe in der betroffenen Region zu leisten.

Die neuen Medien ermöglichten es den Jugendlichen, einen viel höheren Grad der Vernetzung zu erreichen und laufend Informationen auszutauschen. Diese Gaben, die die jungen Menschen einbrächten, so Guess, könnten der Kirche helfen, neue Wege zu finden, um ökumenisch, global, pluralistisch und postmodern zu sein.

„Wir haben inhaltlich etwas beizutragen und verfügen über viele Gaben. Ich hoffe, dass Sie uns einen Platz geben, an dem wir wachsen können“, betonte Guess. „Die heutige Kirche sehnt sich nach neuen Formen des Wachstums, die die jungen Menschen ihr geben können. Und diese neuen Wachstumsformen fallen uns ganz automatisch zu.“

Das Ergebnis sei, dass sich neue Modelle des Kircheseins abzeichneten. Guess erwähnte neue kirchliche Initiativen, wie die „Bier- und Theologietreffs“, die in ganz Nordamerika immer populärer würden. Gruppentreffen, bei denen Popkultur und Glaube miteinander ins Gespräch gebracht würden, seien für Menschen, die sonst vielleicht noch nie in Kontakt mit etablierten Kirchen gekommen seien, attraktiv und wirkten nicht bedrohlich.

Guess begrüsste die Einbeziehung junger Menschen in die Arbeit des LWB und die NAPAC und nahm Bezug auf das Thema der LWB-Vollversammlung „Unser tägliches Brot gib uns heute“. „Wenn ich an ‚unser tägliches Brot’ denke“, sagte er, „dann denke ich an die Tischgemeinschaft und daran, dass es wichtig ist, mit der ganzen Familie am Tisch zu sitzen.“

Guess appellierte an die Delegierten, „die Jugendlichen oder andere Gruppen nicht nur symbolisch einzubeziehen“. Minderheitsgruppen sollten keine Alibifunktion haben oder zur Einhaltung von Quoten dienen.

In seiner Reflexion über das Thema der Vollversammlung stellte Guess weiterhin fest: „Die Jugendlichen im LWB haben Gaben und Kenntnisse, die Gott ihnen gegeben hat, damit sie dem LWB helfen können, sich darüber klar zu werden, was ‚unser tägliches Brot’ in der heutigen Zeit ist. Jugendliche sind der Sauerteig, der nötig ist, damit das Brot aufgehen kann.“

Die NAPAC-Delegierten gehören den drei LWB-Mitgliedskirchen in der Region an – der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland, der ELKA und der ELKIK – die zusammen rund 4,9 Millionen Mitglieder haben.

Vorbereitende Konsultationen zur Vollversammlung – fünf auf regionaler und zwei auf internationaler Ebene – finden im Vorfeld der Vollversammlung statt, dem höchsten Entscheidungsgremium des LWB, das normalerweise alle sechs Jahre tagt. Die letzte Vollversammlung fand im Juli 2003 in Winnipeg (Kanada) statt. (609 Wörter)

Unterwegs | Vorbereitende Konsultation in Nordamerika

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