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© LWB/A. Schmitt

11.12.2009

Asiatische LutheranerInnen zu führender Rolle in Diakonie und Diapraxis ermutigt

LWB-Regionaltagung fordert Ausbildungsanstrengungen und Mittel zur Förderung des aktiven Engagements

Bangkok (Thailand)/Genf, 11. Dezember 2009 (LWI) – „Diakonie ist Evangelium in Aktion. Diapraxis ist interreligiöse Diakonie.“ Die TeilnehmerInnen der Vorbereitenden Konsultation zur Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Asien und der Asiatischen KirchenleiterInnenkonferenz sind in ihrer Diskussion übereinstimmend zu der Auffassung gelangt, dass diese Ausdrucksformen kirchlicher Mission jedoch noch sehr viel mehr umfassen.

Während der LWB-Regionaltagung, die vom 6. bis 9. Dezember in Bangkok (Thailand) stattfand, wurde eine Gruppendiskussion zum Thema „Diakonie als Reaktion auf Ausgrenzung“ geführt, die zu dem Schluss gelangte, dass Diakonie ein Dienst der Versöhnung, Stärkung und Begleitung sei. Diakonie, so erklärten die Teilnehmenden, sei prophetisch, wenn sie einen alternativen Lebensstil fordere oder ausgegrenzte Menschen gegen Ungerechtigkeit verteidige.

Eine andere Gruppe diskutierte während der Tagung über Diapraxis und stützte sich dabei auf einen Bericht über die Reaktion lokaler Gemeinschaften auf die verheerenden Auswirkungen des Tsunami, der im Dezember 2004 in Südostasien verheerende Schäden anrichtete und weit über 200.000 Tote zur Folge hatte. MuslimInnen und ChristInnen, die zuvor aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit getrennt gewesen waren, arbeiteten dort Seite an Seite, um sich gegenseitig zu helfen. Jenseits aller religiöser Klischees lernten sie sich als mitfühlende Menschen kennen. Die Freundschaften und die gegenseitige Unterstützung, die aus diesen Erfahrungen resultierten, gaben den Anstoss zu nachfolgenden LWB-Seminaren über einen „Dialog für das Leben“. Die Diskussionsgruppe gelangte zu dem Schluss, dass Diapraxis religiös engagierten Menschen die Möglichkeit biete, für gemeinsame Ziele einzutreten, wie die Bekämpfung von Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption, Menschenhandel, HIV und AIDS und häuslicher Gewalt. 

In der Diskussion über Diakonie stützten sich die Gruppenmitglieder auf frühere LWB-Erklärungen und tauschten Erfahrungen aus neun verschiedenen Ländern Asiens aus. Sie identifizierten Herausforderungen und forderten als Voraussetzung für die Stärkung des diakonischen Engagements asiatischer LutheranerInnen vermehrte Ausbildungsanstrengungen, die Bereitstellung von Mitteln sowie bewusstseinsbildende Arbeit.

Bischof Terry Kee von der Lutherischen Kirche in Singapur erklärte, dass leitende ReligionsvertreterInnen in Singapur angefangen hätten, Kontakt miteinander aufzunehmen und sich gegenseitig kennenzulernen. Als die Regierung vorgeschlagen habe, Kasinos zu eröffnen, hätten sie sich zusammengetan und gemeinsam Stellung gegen dieses Projekt bezogen.

Der malaysische Bischof Dr. Solomon Rajah, der die Diskussion über Diapraxis leitete, unterstrich die dringende Notwendigkeit zusätzlicher Ausbildungsprogramme in diesem Bereich. Wenn ChristInnen in der Diapraxis eine führende Rolle spielten, dann sei dies „ein Gebiet, (auf dem) wir Präsenz zeigen können“, fügte er hinzu.

In der Plenarsitzung im Anschluss an die Berichte über die Gruppenarbeit wurde nach dem Risiko gefragt, „in der Diapraxis über unseren Glauben zu sprechen“. „LutheranerInnen sollten keine Angst vor dem interreligiösen Dialog haben, weil unsere Theologie der Gnade so umfassend und weit ist, dass sie Vermittlung in vielen Bereichen zulässt“, erklärte Bischof Dr. Munib A. Younan, LWB-Vizepräsident für die Region Asien und Leiter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land.

Younan ermutigte die LWB-Mitgliedskirchen in Asien, in ihren jeweiligen Kontexten über ihren Glauben zu sprechen. „Was wir im Dialog versuchen, ist, die gemeinsamen Werte des Zusammenlebens, der guten Nachbarschaft und der Zusammenarbeit über Glaubensgrenzen hinweg zu identifizieren“, um Leid zu lindern, Armut zu bekämpfen und andere gemeinsame Probleme zu lösen. Für religiöse Menschen sei es natürlich, sich für Diakonie und Diapraxis zu engagieren. „Wenn wir Gott wirklich lieben, müssen wir auch unseren Nächsten lieben“, fügte er hinzu.

Die Teilnehmenden der Konsultation kamen aus 47 LWB-Mitgliedskirchen in 16 asiatischen Ländern, die insgesamt mehr als 8,5 Millionen Mitglieder vertreten.

Unterwegs | Vorbereitende Konsultation in Asien

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