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© LWF/Ratna Leak

Abreise | Deutsche Vertreterinnen und Vertreter ziehen positive Bilanz

Bischof Dr. Johannes Friedrich | Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern & Deutsches Nationalkomitees des LWB

Friedrich wertete es als „grosses Zeichen“, dass es gelungen zu sein scheint, trotz wahrnehmbarer Differenzen zusammenzubleiben. „Das Verbindende ist stärker als das Trennende.“ So habe die Frauenordination, die mehr als drei Viertel der 145 Mitgliedskirchen praktizierten, den Zusammenhalt nicht gefährden können. „Ich hoffe, dass dies auch beim Thema Ehe, Familie, Sexualität so bleibt und wir trotz unterschiedlicher Auffassungen zur Homosexualität zusammen bleiben“, sagte Friedrich.

Bischof Dr. Frank O. July | Evangelische Landeskirche in Württemberg

July würdigten die Versöhnung mit den MennonitInnen als „emotionalen Höhepunkt“ der Vollversammlung. July, der zusammen mit fünf weiteren deutschen VertreterInnen künftig dem 48-köpfigen Rat des LWB angehört, sagte, er habe die Gottesdienste im Rahmen der Vollversammlung als „besonders stimmig“ und als Sinnbild einer gewachsenen Gemeinschaft erlebt. Den Einsatz gegen Armut und Unterdrückung sehe er als Ausdruck gelebter Rechtfertigung. „Wer Barmherzigkeit und Gerechtigkeit erfahren hat, setzt sich umso entschiedener dafür ein, dass auch andere Menschen diese Erfahrungen machen können.“

Prof. Dr. Bernd Oberdorfer | Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Oberdorfer will sich im Rat des LWB dafür einsetzen, dass die theologische Arbeit ein „wichtiges Standbein“ bleibe. Sie trage zur Kommunikation lutherischer Identität nach innen und aussen bei. „Grosse Aufmerksamkeit“ wolle er bestehenden ökumenischen Dialogen widmen. Das Gespräch mit der römisch-katholischen Kirche zu intensivieren hält Oberdorfer für „wichtig und chancenreich“. Die aus Deutschland kommende Initiative, nach der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ eine „Gemeinsame Erklärung zum Abendmahl“ in Angriff zu nehmen, sieht er als „verheissungsvoll“ an.

Martina Berlich | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

Berlich hat bereits 1984 an einer Vollversammlung des LWB teilgenommen, die damals in Budapest (Ungarn) stattfand. „Seither hat sich viel verändert, aber viel ist auch vertraut geblieben.“ Ganz besonders freue sie sich auf die Zusammenarbeit mit dem künftigen Generalsekretär Martin Junge. „Ich bin dankbar, miterleben zu dürfen, wie sich der Lutherische Weltbund im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 positioniert.“ Aufmerksam verfolgte die Superintendentin die inhaltliche Diskussion der Vollversammlung, insbesondere zum Thema Klimawandel. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland habe Klimawandel als Jahresthema 2011 gewählt. Da könne sie die Informationen und Erfahrungen aus der Vollversammlungsdebatte einbringen.

Anna-Maria Tetzlaff | Pommersche Evangelische Kirche

Tetzlaff wird künftig als Jugenddelegierte dem Rat angehören. Sie will sich verstärkt der Beschäftigung mit dem Klimawandel widmen. Der LWB könne hier durchaus Zeichen setzen, etwa im Blick auf eine klimaneutrale Veranstaltungsplanung. Zugleich sei es wichtig, das Thema Nachhaltigkeit auch theologisch zu durchdringen und sich so als christliche Organisation zu profilieren. „Ich bin im Rat, um die Stimme der Jugend zu verstärken und nicht, um eine Quote zu erfüllen“, zeigt sich Frau Tetzlaff selbstbewusst. Die Vollversammlung habe gezeigt, dass die Stimme junger Menschen gehört werde „und wir etwas bewegen können“.

Pröpstin Frauke Eiben | Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche

Eiben zeigte sich von der „Ernsthaftigkeit und Kreativität“ der Jugenddelegierten auf der Vollversammlung beeindruckt. Aber auch die spirituelle Seite des Treffens habe sie als wichtig erlebt. In den Gottesdiensten und Bibelarbeiten sei zu spüren gewesen, „dass wir eine Gemeinschaft sind“. Das „starke Zeugnis“ aus allen Regionen haben sie jeden Morgen „neu berührt“. Im Rat will sie den Themen politische Diakonie, Menschenrechte und Ökumene Aufmerksamkeit schenken.

Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers

Kiefer hat sich für die Arbeit im Rat vorgenommen, den Erneuerungsprozess des LWB zu begleiten. Ein wesentliches Ergebnis der Beratungen der Vollversammlung hierzu sei, dass künftig die Regionen gestärkt werden und mehr Verantwortung übernehmen sollen. Zugleich gehe es darum, an der gewachsenen Einheit im Weltbund festzuhalten, da die Gemeinschaft ein „hohes Gut“ sei.

Professorin Dr. Ulrike Link-Wieczorek | Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg

Am beeindruckendsten in dieser Vollversammlung fand Link-Wieczorek die Gottesdienste, „von einem internationalen Team verantwortet: mit ansteckend lebendigen Liedern, phantasievoller Kreation von rituellen Elementen sowie immer wieder neuer Kommunikations-Formen – und doch entwickelte sich schnell in diesen Tagen durch Wiederaufnahme bestimmter wiederkehrender Elemente eine Art von Gottesdiensttradition. So lebendig habe ich lutherische Gottesdienste lange nicht erlebt. Offenbar findet die plurale lutherische Welt zurzeit in der Tat in der Spiritualität zusammen. Theologie hingegen kam kaum vor – es sei denn, man zählt den ergreifenden lutherisch-mennonitischen Buß- und Vergebungsakt dazu. Einige norddeutsche Teilnehmende kündigten entsprechende regionale Akte des ‚healing of memories’ mit mennonitischen Gemeinden an – man darf gespannt sein.“

Pfarrer Thomas Adomeit | Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg

Was für EuropäerInnen das tägliche Brot sei, „ist woanders die tägliche Portion Reis. Mit diesem Satz wird deutlich, dass wir an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Bedürfnisse haben. Diese Erfahrung war für mich ausgesprochen wertvoll: Um zu erkennen, wie es anderen Menschen geht und was für sie wirklich gut und wichtig ist, muss ich ihnen begegnen. Das lässt sich nicht über Fernsehen oder andere Medien vermitteln“, so der Delegierte Adomeit.
„Die Grundlage für Begegnungen und Gespräche war die Feier von gemeinsamen Gottesdiensten und das Teilen von Brot und Wein im Abendmahl. Dass davon ausgehend ein Miteinander über Landes- und Kulturgrenzen hinweg möglich ist, dass ehrlich und offen über wirkliche Bedürfnisse und Erwartungen gesprochen werden konnte, das ist die Stärke und für mich der Gewinn der Vollersammlung des Lutherischen Weltbundes.“

Jugenddelegierte Catharina Covolo | Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg

Die Jugenddelegierte Covolo hat sich während der Vollversammlung besonders darüber gefreut, dass die Botschaft der jungen Delegierten so positiv aufgenommen worden ist. „Viele von unseren Vorschlägen haben es bis in die verschiedenen Abschlussdokumente geschafft. So zum Beispiel der Vorschlag, eine virtuelle Sitzung des LWB-Exekutivkomitees abzuhalten, um finanzielle Ressourcen zu sparen sowie die Umwelt zu schonen.
In dieser Woche habe ich eine weltweite Gemeinschaft lutherischer Christinnen und Christen ganz hautnah erfahren und gelernt, welcher Reichtum es ist, dieser Gemeinschaft anzugehören.“

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